Vor einigen Jahren verstarb eine meiner besten Freundinnen. Sie war eine Zeit lang krank und in Behandlung. Und doch waren wir alle voller Hoffnung.
Es traf mich wie ein Schlag als ich den Anruf bekam. Sie hatte dem Kampf gegen den Krebs verloren. Eine Frau in den Dreißigern, die Mutter von zwei kleinen Kindern. Bedauerlicherweise habe ich keine schönen Erinnerungen an die Trauerfeier.
Der Saal, in dem die Trauerfeier stattfand, war bis zum letzten Platz voll. Sehr viele Menschen waren gekommen.
In der ersten Reihe saß der Lebensgefährte meiner Freundin mit den beiden Kindern auf seinen Knien. Es war herzzerreißend.
Ich habe keine Erinnerung an die Worte der Trauerrednerin. Woran ich mich jedoch erinnere, ist, dass ihre Worte in meinem Herzen nicht angekommen sind.
Mehr Warmherzigkeit in ihrem Ausdruck, ihren Worten, das hätte ich mir gewünscht.
Was ich mir jedoch am Allermeisten herbeigesehnt habe, das war Musik.
Ein paar Lieder während der Rede hätte allen Trauernden die Möglichkeit gegeben Luft zu holen, sich zu schnäuzen, die Worte wirken zu lassen.
Trotz all der Menschen, von denen viele mit den Tränen kämpften, war es in dem Saal auf eine fast schon unheimliche Art still. Alle haben sich zusammengerissen, ihre Tränen runtergeschluckt und das Taschentuch in der Hosentasche gelassen, um die zwei kleinen Engerl auf den Knien ihres Papas nicht zu verstören.
An diesem Tag wurde mir klar, dass Musik bei einer Trauerfeier ein Geschenk für alle ist.
Eva
Juni 2024